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Fitness ist heutzutage ein Synonym für Gesundbleiben. Trainieren gehen nicht nur „die Jungen“, sondern auch die 60 bis 80 Jährigen.
Das Fitness-Studio Mrs. Sporty bietet ein Konzept, das speziell auf die Gesundheitsbedürfnisse von Frauen angepasst ist.
Im Linzer Studio feiert das älteste Mitglied demnächst den 90. Geburtstag!
Von Inez Ardelt
Körperlich fit, geistig auf zack und ständig auf Reisen oder am Herumtollen mit den (Ur)-Enkerln. So rüstig wie die Großeltern in manchen Fernsehwerbungen herumwirbeln und dabei auch noch aussehen als wären sie keinen Tag älter als 50, das wünscht sich wohl jede/r. Wer die Pension gesund in vollen Zügen genießen will, muss allerdings auch etwas dafür tun. Aus medizinischer Sicht wird empfohlen, mindestens zweimal pro Woche sportlich werden und regelmäßig Kraft und Ausdauer trainieren. Denn ausreichend Muskelkraft sowie ein gutes Balancegefühl sind nicht nur eine gute Verletzungsprophylaxe. Wer aktiv ist und seinen Körper fit hält, steigert auch das allgemeine Wohlbefinden und unterbricht einen häufigen Teufelskreis: wen es zwickt und zwackt, der vermeidet oft schon geringe Bewegungen und ist von sportlicher Aktivität scheinbar meilenweit entfernt. Doch nur wer Muskeln und Gelenke regelmäßig fordert, verhindert auch, dass diese sich zurückbilden oder versteifen. Nicht umsonst heißt es „Excercise is Medicine“ – Training ist Medizin!
Laut Österreichischem Gesundheitsportal sind in Österreich rund 750.000 Personen über 50 Jahren von Osteoporose betroffen, davon mehr als 600.000 Frauen. Etwa ein Drittel aller Frauen nach dem Wechsel sowie zwei Drittel aller Frauen über 80 Jahre leiden daran. Das Training kann sogar gegen (Vorstufen von) Osteoporose helfen und die Knochendichte verbessern. Und das Beste daran: auch ehemalige Sportmuffel können den Turn-Around zur Sportskanone noch schaffen – egal in welchem Alter!
Sportliche Damen
Isabella Kling, Franchisenehmerin bei Mrs. Sporty und Betreiberin von insgesamt sechs Mrs. Sporty Fitnessstudios in ganz Österreich, hat gleich mehrere lebende „Beweise“ dafür. „Unsere älteste Dame ist 89 und kommt jede Woche zweimal zum Training.“ Heute seien die „fitten Alten“ zwischen 60 und 80, die „alten Alten“ erst ab 80. „Die wollen das noch richtig spüren und gehen an ihre Grenzen. Die Leute sind so fit, das ist phänomenal“, erzählt Kling, die erst kürzlich in Florenz zur besten Franchisnehmerin der Welt gekürt wurde, begeistert. Das funktionelle Training bei Mrs. Sporty ist speziell an die Gesundheitsbedürfnisse von Frauen angepasst. Trainiert wird nicht im Sitzen, sondern stehend vor großen Bildschirmen, die wie überdimensionale Smartphones anmuten. Funktionelles Training bedeutet, dass mehrere Muskeln oder Muskelgruppen in einer Übung gleichzeitig trainiert werden. Anders als beim klassischen Kraft-Work-Out, das in den meisten Fitness-Studios angeboten wird und das größtenteils an Geräten und im Sitzen absolviert wird. Bei Mrs. Sporty wird der gesamte Körper als Bewegungseinheit trainiert und nicht nur einzelne Muskelgruppen isoliert gestärkt. Und das macht Sinn, denn auch bei Bewegungen im Alltag, arbeiten ja mehrere Muskelgruppen zusammen.Das Ganzkörper-Training bei Mrs. Sporty dauert 30 Minuten und hat Personal-Trainer Qualität, da immer nur 16 Frauen gleichzeitig trainieren können. „Meine Frauen kommen mit 60 und 70, wollen bei Wettläufen mitmachen und Reisen machen – die stehen noch ganz anders im Leben, als jemand im gleichen Alter vor 20 Jahren. Muskelmasse baut sich auf bis man in die Kiste hüpft!“ Und durch den Muskelaufbau – auch im hohen Alter – ließe sich auch die Knochendichte verbessern. „Eine Kundin konnte durch regelmäßiges Training sogar ihre Osteoporose aufhalten!“ Krankheiten seien natürlich in einem gewissen Alter hier in den Studios schon Thema. Das ergibt sich naturgemäß allein aus der Tatsache, dass eng mit den jeweiligen behandelnden ÄrztInnen zusammengearbeitet wird. „Wir überwachen wirklich sämtliche gesundheitliche Themen“, so Kling. Von der Körperfettmessung über Gewichtskontrolle bis zum Blutdruck wird hier alles gecheckt, erklärt und ins Gesamtbild gesetzt.
Fit wie ein Turnschuh
„Hier kann man eine Kräftigung erfahren und bekommt die Sicherheit, dass etwas wieder besser wird. – Auch mit 86!“, also in einem Alter, in dem man eher abbaut. Ein bisschen Walken und Aerobic, das sei zu wenig. „So bekommt man die Arthrose und den Bandscheibenvorfall nicht in den Griff“, weiß die 47-Jährige. „Niemand ist zu alt, meine Mutter ist 78 und trainiert mehrmals wöchentlich hier.“ Man könne den Verfall stoppen, das hat Mrs. Sporty sogar in einer Langzeit-Studie bewiesen, die ermittelt hat, dass der Körper durch regelmäßige Aktivität 20 Jahre 40 bleiben kann.
Das Mrs. Sporty Konzept bietet jedoch mehr als Sport. Wesentlich ist auch die Ernährungsberatung, die den Kundinnen viele Informationen über gesundes und ausgewogenes Essen liefert.
Wobei das Motto gilt: Genussorientiert JA, Diät NEIN.
In Klings Studios in Linz-Urfahr, Villach, Enns, Gallneukirchen, Steyr und Leonding trainieren 2500 Frauen. Die Stimmung ist merklich entspannt und gelöst. „Bei uns sind die jungen von den älteren begeistert und nehmen sie als Vorbilder. Wir freuen uns über gemeinsame Erfolge“, so Kling über das freundschaftlich-familiäre Klima im Studio.
Konkurrenz oder schiefe Blicke gibt es hier nicht. „Der Punkt ist, die ganze Fitnessbranche setzt immer auf die 20- bis 30-Jährigen. Keiner sieht, was bei den Älteren zu bewegen wäre.“ Mrs. Sporty hat sich hier definitiv eine Nische gefunden, die rasch wächst. „Der Körper ist ein Wunderwerk, der bis ins hohe Alter besser wird – wenn an ihn trainiert.“
Jeannette Obermayr / Steyr
Ein extrem unsportlicher Mensch, der aber immer schon was tun wollte: so beschreibt sich Jeannette Obermayr vor ihrer Zeit bei MRS. SPORTY. Als ihr Mann vor einem Jahr eine ambulante Reha absolvierte, war auch ihre Stunde gekommen. Anfangs sei es nicht leicht gewesen, am Wackelbrett oder am Flexibar wäre sie fast verzweifelt. „Denise Thalmann, die Clubmanagerin hat mich stets ermutigt weiterzumachen, dranzubleiben. Und jetzt macht es mir so unendlich viel Spaß, ich habe große Freude an meinem Körper. Mir hätte nichts Besseres passieren können“, zeigt sich die 66-Jährige Pensionistin erfreut.
Ein aufrechter Gang und genug Kondition, um mit den drei Enkelkindern ausdauernd und auch körperlich herausfordernd zu spielen, sind der Lohn für das kontinuierliche Training. Auch das Knie, das vor Jahrzehnten bei einem schweren Motorradunfall unter einem LKW-Reifen zu liegen gekommen war, sei wieder gut belastbar. Jeannette Obermayr kennt als ausgebildete Krankenschwester den Grund: ihre Muskulatur federt besser ab und unterstützt alle ihre Bewegungen. Die Steyrerin spürt „eine extreme Dankbarkeit, sich bewegen und etwas fürs Wohlbefinden tun zu können.“
Anna Maria Dutzler / Villach
Anna Maria Dutzler läuft viel und gern, immer auch wieder einen Halbmarathon. Sie kommt auf fünf Trainingseinheiten pro Woche, zumindest zwei davon bei Mrs.Sporty. Die 64-Jährige mag die sportliche Abwechslung, deshalb hat sie sich sehr gefreut, als Isabella Kling in Villach dieses Mrs.Sporty Studio eröffnete.
Die pensionierte Bankangestellte ist seit Oktober 2018 dabei und freut sich besonders über gestärkte Oberarme. Die 5-Kilo Hanteln sind für Anna kein Problem mehr. Anna Maria schätzt das angenehme Klima und die Trainerinnen, die sie pushen. Sie holt sich gern anspruchsvolle Programme. Klar, dass da die Messungen zeigen, dass Muskelmasse gesteigert und Fettmasse reduziert wurde.
„Man kann alles tun, aber man muss nichts“, fasst die lebenslustige zweifache Oma ihre Begeisterung für den Mrs.Sporty Club in Villach zusammen.